Ein einfaches Porträt eines liegenden Eisbären im arktischen Schnee am Meereswasser. Die Herausforderung ist hier, das weiße Bärenfell auf weißem Schnee zu malen. Natürlich ist ein Eisbär an sich nicht ganz weiß. Er unterliegt immer noch dem Lichteinfall und der Schattenverteilung, wodurch wir die Dreidimensionalität des Körpers darstellen können.
Wir fertigen erst mal eine Bleistiftskizze der Bärenfigur an. Hier beachten wir die Proportionen des Kopfes, Rumpfes und der mächtigen Tatzen und zeichnen diese im Verhältnis zueinander.
Nun kommen wir zum farbigen Part. Wir fangen mit dem Kopf des Bären an und bewegen uns von oben nach unten fort. Letztendlich wird der Hintergrund farbig gestaltet. Wir denken an die Rundungen am Hals und an die Verteilung von Licht und Schatten für die dreidimensionale Darstellung. Die zu bearbeitende Stelle wird zuerst mit der hellsten Farbe bedeckt, in der wir weitere, dunklere Töne an der Schattenseiten hineinführen.
Nach dem Kopf und Hals kann jetzt auch der Rumpf Gestalt in Farbe nehmen. Wir nehmen uns also einen bestimmten Arbeitsbereich vor und färben diesen nass-in-nass, um Vertiefungen und Falten darzustellen.
Auch an den Tatzen denken wir an die Lichtverteilung mit dem Lichteinfall von links oben. So ist die beschattete Seite immer rechts. Die hellste Partie darf ganz weiß bleiben (also weiße Papieroberfläche) und den Eigenschatten dürfen wir in unterschiedlichen Tönen kolorieren - hier z.B. nutzen wir auch warme Töne wie gelb und braun, die dann in kalte Farben (blau und violett) übergehen.
An der Schnauze definieren wir die dunkle Nase und die Lippen. Auch schwarze Augen können wir jetzt mit der Pinselspitze formen.
Nachdem der Bär nun seine farbige Form genommen hat, gehen wir zum Hintergrund über. Mit einem gut beladenen Pinsel bedecken wir den oberen Himmelbereich mit kalten Blautönen und gehen von Dunkel (oben) nach Hell (unten) am Horizont.
Auch den Bereich der Eisscholle und des Schnees befeuchten wir erst einmal mit klarem Wasser. Wir warten, bis der Papierglanz matter wird, sodass nun Farbe hinzugefügt werden kann.
Mit hellen, aber kalten Farbtönen gestalten wir die Furchen und Vertiefungen im Schnee, indem wir den größten Teil jedoch weiß belassen.
Jetzt machen wir einen nassen Auftrag im Wasserbereich und sparen dabei die weißen Eisbrocken aus, die auch hell bleiben sollen.
Mit einer trockenen Serviette tupfen wir im noch nassen Wasserbereich die Farbe direkt unter der Bärenfigur ab. Das soll die helle Reflexion des Tieres im Wasser darstellen.
Wir arbeiten zügig weiter, weil wir in die noch nasse Farbe des Wassers jetzt dunklere Farblinien einfügen, um leichten Wellengang anzudeuten.
Mit einem trockenen Pinsel ziehen wir helle Linien in der feuchten Farbe und zeigen dadurch die Lichtreflexion am Wasser.
Es bleibt noch im Hintergrund die weite Bergkette darzustellen, indem wir diesen Bereich mit einem violetten hellen Ton abdecken, um gleich mit dunklerer Farbe die Bergspitzen hervorzuheben.
Bitte das gesamte Bild nun komplett trocknen lassen oder mit dem Föhn nachhelfen. Auf dem trockenen Papier dürfen wir die restlichen Bleistiftspuren mit einem weichen Radierer (am besten Knetradierer) entfernen. Bitte nicht stark reiben!
Und als letzter Akzent kommt noch die dunkle Öffnung im Ohr, damit wir den Eisbären und das gesamte Motiv als fertig nennen dürfen!